Jetzt sind wir schon 2 Wochen hier und waren dazwischen mal kurz in Wien ...
hier = wohnen in Grado in einem kleinen Appartement
weil = das Schiff noch am Trockenen in der Werft steht, und wir somit nicht drauf wohnen dürfen
Schiff = steht in der Marina Hannibal, 20 Minuten mit dem Auto von Grado entfernt
Wie in jeder neuen Stadt, man muß sich erst einmal umsehen, entdecken, kennenlernen.
Gottseidank konnten wir in der ersten Woche dieses Kennenlernens bei einem Freund wohnen, der in Grado eine Wohnung hat. Auch seine Insiderinfos haben uns viel geholfen: wo gibts die beste Pizza, den besten Gyros und wo ist - am allerwichtigsten - der Baumarkt. Denn so ein "ich geb in google maps 'Bauhaus' ein", ist nix. Hier muß man wissen, wie die Dinge heißen. Und auch wenn mans weiß liegen sie eher in der zweiten Reihe.
Dennoch war die erste Woche ein bissl geprägt von:
- was wollen wir eigentlich ?
- und wenn wir das oben genannte "eigentliche" wissen, was brauchen wir dafür
- und wenn wir das "brauchen" wissen, wo bekommen wirs her
Somit haben wir das einzig Sinnvolle getan, einfach all unsere Habe aufs Schiff gezerrt und im "Wohnzimmer" ausgebreitet. Wodurch die ???? noch größer wurden.
Aber schön langsam haben wir uns durchgearbeitet:
Wolfgangs Werkzeugkammerl links vorne
Barbaras Nähkammerl rechts hinten
Küchensachen so weit wie möglich in die Küchenkasteln (obwohl die alle neu kommen)
Alltagssachen bleiben wo sie sind, einmal an Ort und Stelle, wir finden schon ein Schlupfloch für alles.
Dann haben wir uns eine Kabine nach der anderen vorgenommen: ausgewaschen, gesaugt (ja, wir haben einen Staubsauger an Bord!), Kistln einsortiert, noch nicht gebrauchtes Gewand und Bettwäsche einvakuumiert damit es nicht feuchtlert wird (bei dem vielen Regen hier) und die Putzsachen ganz wichtig mitten drinnen stehen gelassen.
Denn auch das haben wir erst lernen müssen: vorm Einziehen, lieber einmal mehr hinter die Kasteln schauen. Und das haben wir auch getan, und einige Überbleibseln der letzten 14 Charter Jahre gefunden ... aber dank italienischer Schmierseife PLUS geheimen Zusatzdings ist alles jetzt blitzo-blanko.
Dann ist natürlich auch die Liste der "brauchen wir neu" Dinger gewachsen und gewachsen. Da wir ja ein verlängertes Wochenende für Wien geplant hatten, haben wir uns diese Besorgungen für den guten alten Hornbach, Bauhaus und Ikea in der SCS aufgehoben.
Gesagt, getan, das Auto war wieder einmal voll, und somit sind wir die zweite Woche organisierter und frischer ans Werk gegangen. Da die Bleibe unserer ersten Woche von unserem Bekannten selbst bewohnt wird, sind wir dank seiner guten Beziehungen in ein kleines Apartment um die Ecke, in vertrauter Umgebung, übersiedelt.
Es sind jetzt noch keine großen Umbauten die wir durchführen, eher kosmetische Renovierungen, die uns auf unseren Charterwochen schon immer ein Dorn im Auge waren:
- kaputte Schubladenschlösser ausgetauscht
- blinde Spiegel abmontiert
- verschobene Lattenroste angeschraubt
- Brösel die vom Ofen immer in die oberste Bestecklade bröseln weil die Abdeckung abhanden gekommen ist
- Rostflecken unter der Reling entfernt
- Nieten von unnötigen Teilen ausgebohrt
- Filzknöpfe auf ewig unebene (und deswegen klappernde) Sitzbänke geklebt
- undichte Dichtungen dicht geputzt
- Netz (aka Trampolin) in Seifenlauge eingeweicht, denn ansonsten stünde es von selber (durchs Salzwasser im Gewebe)
- nicht funktionierende Navigationslichter ausgetauscht
- Fender (Gummidinger um andere Schiffe abzuhalten) geputzt, nachdem sie den ganzen Winter genau 10cm IM Wasser gehangen sind und somit bissl einen Bewuchs angenommen haben
... und die Liste wird länger statt kürzer 😂
Die wirklich großen Umbauen sind dann für Türkei im November 2019 geplant:
- neuer Generator
- Wassermacher (um Salz- in Süßwasser umzuwandeln)
Somit können wir unterm Strich sagen:
wir sind mal angekommen
kennen die Pizzerias in der Umgebung
wissen wo wir Wäsche waschen können
sind mit dem Security der Marina per du
und in der Marina Bar wissen sie schon was wir in welcher Reihenfolge trinken